Das falsche Coaching und wie du das Richtige für dich findest
Etwas läuft ganz gehörig schief in der Fitnesswelt.
Menschen kompensieren ihre Traumata, Leiden und ihren mangelnden Selbstwert mit Training und Ernährung.
Die Jagd nach einer guten Figur ist für viele Therapie der eigenen Unzulänglichkeit.
Ich möchte da echt niemanden an den Pranger stellen.
Meine Trainings-/Coaching-Geschichte
Bei mir hat es genauso angefangen.
Auf der Jagd nach einer fetten Brust und einem dicken Ärmel um Frauen zu beeindrucken bzw. um einfach nicht als Lappen dazustehen, der ich mit 16 Jahren nunmal war, wurde aus mir ein reflektierter und - wie soll ich es jetzt formulieren, dass es nicht arrogant rüber komm?- sagen wir aufgeklärter Mann. Die fette Brust und den dicken Ärmel habe ich mir auf dem Weg gegönnt ;-)
Training & Ernährung waren meine Zugänge und ich habe dies bereits in einem früheren Artikel beschrieben.
Was ich noch nicht erwähnt hatte war, dass ich eine richtige Memme war, eine Pussy.
Ich war nicht in der Lage meine eigene Meinung zu vertreten geschweige denn Entscheidungen für mich zu treffen. Das ließ ich lieber von anderen machen, ehe ich mich angreifbar machte. Was für eine Einstellung. Ich hatte einfach Angst nicht dazu zu gehören. Letzten Endes erhielt ich genau das, was ich vermeiden wollte.
Dadurch, dass ich nirgends aneckte und so fluide meine Meinung und mein Verhalten änderte, passte ich auch nie wirklich irgendwo richtig rein.
Heutzutage glaube ich fest daran, dass es nicht nötig ist immer direkt reinpassen oder zugeordnet werden zu müssen. Ich finde es sogar gut, dass mich die wenigsten in eine Schublade stecken können. Ich habe mir im wahrsten Sinne des Worte eine eigene erschaffen, die erstmal eine Definition benötigt.
"Ich" oder "Pat" wäre in meinem Fall die passendste.
Zurück zum Coaching
Durch meine 10 Jahre in diesem Business habe ich vieles erlebt und gesehen.
Momentan fällt mir extrem auf, wie viele junge Frauen über Training und Ernährung versuchen sich in die "Bodybuilding"- oder "Gymgirl"-Schublade zu pressen. Dabei möchte ich gar nicht kritisieren, dass sie trainieren und auf ihre Ernährung achten, sondern lediglich die Beweggründe.
Regelmäßiges Training und gesunde Ernährung sind gute Sachen, wenn ich sie für mich mache, nicht für andere (Bühne, Judges, Freunde, Anerkennung, Respekt).
So hörte ich vermehrt den Satz:
"Ich möchte es mir selbst beweisen. Ich weiß, dass ich das kann."
Ja, was gibt es denn eigentlich zu beweisen?
Hungern? Leiden? Konflikte mit sich selbst ausmachen?
Ich weiß es nicht.
Was ich allerdings parallel beobachte ist der Zwang unbedingt auf die Bühne zu müssen. Es wirkt so verkrampft, steif und hat letzten Endes nichts mehr damit zu tun die eigene Leidenschaft für diesen Sport zu präsentieren.
Es geht nur noch um das "sich beweisen wollen".
Ich kenne Frauen, die Essstörungen haben und dennoch auf Bühne gehen ohne dieses Kapitel abgeschlossen zu haben.
Ich kenne Frauen, die depressiv sind und nur durch das Training im Gym glücklich werden.
Also mich macht Training auch glücklich, aber ich bin auch ohne zufrieden. Ich brauche es nicht, ich will es. Ob es dann auf Bühne geht ist mir eigentlich egal. Diese Einstellung hatte ich bei meinem Bühnendebüt 2019 nicht und es endete in einer Katastrophe.
Training vs. Coaching
In dieser Szene gibt es wirklich gute Coaches. Was meistens unberücksichtigt bleibt ist der mentale und emotionale Struggle, dem nicht nur Frauen, sondern auch Männer unterliegen. Die persönlichen Probleme, die jeder mitbringt werden in den meisten Coachings nicht berücksichtigt, was die Titulierung "Coaching" meines Erachtens ad absurdum führt.
Die meisten Coaches sind Trainer und keine Coaches.
Nun ist aber der Begriff des Coaches in den letzten Jahren derart populär geworden, dass unfassbar viele meinen diesen Titel tragen zu dürfen. Glaub mir: Es gibt wesentlich weniger von ihnen als es den Anschein macht.
Ein Coach arbeitet mit dir. Ein Trainer arbeitet für dich.
Der Unterschied liegt in der Arbeitsweise.
Als Beispiel dient uns eine Bergwanderung.
Beim Startpunkt bekommst du vom Hüttenpersonal eine Karte, einen Kompass und die Anweisung den Weg XY zu nutzen.
Das ist ein Trainer. Du bekommst deine Tools und dann darfst du loslaufen.
In Bezug auf Training erhältst du beispielsweise einen Trainingsplan und Ernährungsvorgaben in Form von Kalorien und Makronährstoffen oder direkt einen kompletten Essensplan, an den es sich zu halten gilt.
Nun bietet das Reisunternehmen an, dir einen Bergführer an, der dich auf deinem Weg begleitet. Dieser nimmt unterwegs vermutlich Anpassungen vor, erzählt ein bisschen was von der Landschaft, unterhält sich mit dir, fragt wie es dir geht und sagt dir ebenfalls, wann du Pause machen solltest.
Das ist ein Coach.
Er sagt dir nicht nur wo du lang laufen sollst (was zu tun ist), sondern verrät dir auch noch in welchen Etappen, mit welchem Tempo, mit wie vielen Pausen (wie du das machst) du den Weg gehen sollst.
Trainer oder Coach?
Vielen Trainern, die ihren Job ja wirklich gut machen, ist deine persönliche emotionale und mentale Verfassung völlig egal. Das muss ja auch so sein, ansonsten wären sie ja Coaches. Bei Trainern bekommst du lediglich Anpassungen im physischen Bereich. Du hast es ja auch so gewollt. Dein Ziel ist es in Top-Form zu kommen und genau das bekommst du auch. Dazu wieder ein Beispiel. Nehmen wir an du willst starke und straffe Schenkel aufbauen und ein Trainer sagt dir, dass du Kniebeugen machen sollst. Du machst Kniebeugen, aber angucken tut er sich die nicht. Ja ich weiß, aber so läuft es nunmal auf den Trainingsflächen dieser Welt und in manchen "Coachings" ab.
Jetzt frag dich mal wie lange das gut gehen kann? Richtig, nicht lange. Vielleicht bleibst du zwangsweise über den Verlauf der Zusammenarbeit diszipliniert und hältst dich an den Plan. (Wichtige Randnotiz: Den Plan, nicht dein Plan.) Im Falle der Kniebeuge bleibst du hoffentlich unverletzt.
Training ist günstig, ein Coaching kostet
Coaching bedeutet Begleitung und genau das ist es was die meisten Menschen brauchen: Guidance.
Ich habe meine Aufgabe immer so verstanden, dass ich Menschen von A nach B unter der Berücksichtigung mehrerer Stellschrauben abseits von Training & Ernährung helfe.
Ich habe bereits Frauen und Männer im Bodybuilding betreut, wo ich diese Arbeit nicht machen musste, da sie bereits auf einem Level agierten, die ein Coaching obsolet machten. Hier agierte ich als Trainer. Ich gab ihnen einen Trainingsplan, Ernährungsvorgaben und korrigierte darüber hinaus ihre Ausführung. Ich passte, sofern nötig, wöchentlich ihre Ernährung auf Basis der gemachten Fortschritte an. Diese Arbeit spiegelt sich ebenfalls im Preis wieder und ist günstiger, da sie ja relativ einfach ist und weniger Aufwand erfordert.
Bis auf die Planerstellung und ggf. die Technikfeedbacks wird halt auch nicht viel gemacht.
Ein Coaching bedeutet aber viel mehr Aufwand, da ich mich mit dir intensiv auseinander setze. Genau wie der Bergführer begleite ich dich bei jedem einzelnen Schritt auf deinem ganz persönlichen Weg. Natürlich bedienen wir uns derselben Tools wie bei einem Trainer, füllen den Weg aber mit individuellen Anpassungen bereits während des Gehens und schauen uns ggf. mal die Landschaft an ;-)
Vielleicht brauchst du einen Coach
Was ich eigentlich sagen möchte ist, dass du dir echt Gedanken machen solltest in was du investierst.
Wenn du Training, Ernährung und deine Figur als "Ausrede" dafür benutzt dich nicht mit deinen eigentlichen Problemen auseinander zu setzen, dann bist du bei einem Trainer falsch.
Wenn du aber dein Leben platt gesagt auf die Reihe kriegen möchtest und Training & Ernährung sich in dein Leben einfügen sollen, statt es zwanghaft zu betreiben, dann benötigst du einen Coach.
Ich habe Klientinnen, die an diagnostizierten Essstörungen leiden. Bei keine von ihnen ist die Ernährung das ursprüngliche Problem, sondern der Umgang mit sich selbst und Niederschlägen.
Übergewichtige versuchen die Leere im Inneren mit Essen zu füllen.
Untergewichtige kompensieren fehlende Kontrolle in ihrem Leben über die Beherrschung des Hungers. Sie hungern lieber anstatt sich "noch einer Sache zu unterwerfen".
Man könnte meinen, dass Übergewichtige versuchen den Raum zu füllen während Untergewichtige ihn enger machen wollen.
Die Pflichten eines Coaches
Meine Aufgabe - und das mache ich echt gut - ist es diesen Menschen wieder den Selbstwert vor Augen zu führen und das aktuelle Gefühl on Mangel nicht mit Dingen aus dem Außen füllen zu wollen.
Beides gibt ihnen nur kurzfristig das Gefühl von Fülle, nicht langfristig.
Im Coaching füllen wir diese Leere mit Selbstwert & Liebe.
Training & Ernährung sind ebenfalls Bestandteile meines Coachings, da es sich um 2 fundamentale Stellschrauben für die eigene Gesundheit handelt. Wir reden hier nicht nur von Muskelaufbau und Fettabbau, sondern von physiologischen Notwendigkeiten.
In der Bedürfnispyramide nach Maslow stehen diese ganz unten, also Basis.

Wenn diese physiologischen Bedürfnisse vor allem über die Zufuhr von Nährstoffen "gedeckt" ist, dann lösen sich viele Probleme quasi von ganz alleine auf. Depressionen korrelieren z.B. mit einem defizitären Vitamin D-Haushalt. Körper und Geist hängen zwangsweise immer zusammen.
Wichtig ist hier den Fokus auf sich zu lenken und Ernährung als etwas zu betrachten, das man für sich tut. Es geht um die Ernährung des eigenen Körpers. Der hat Bedürfnisse, welche erfüllt werden müssen, damit platt gesagt so ein Scheiß nicht passiert.
Was ich dir als Coach mitgeben möchte
Achte auf dich.
Du kannst gerne dein Leben lang Kompensation spielen, aber wenn du dich jetzt schon "leer" fühlst, wird dir keine Maßnahme oder die Anerkennung von Außen den Selbstwert & die Selbstliebe geben, die dir aktuell fehlt. Das kannst nur du selbst.
Wer sich jetzt scheiße fühlt, wird sich auch mit 5, 10 oder 20kg weniger scheiße fühlen, wenn nicht am eigenen Selbstwert gearbeitet wird.
Schreib mir um deinen Selbstwert zu steigern, gemeinsam.
Grüße
Pat